Hochfrequenz Abschirmfarbe

Die Abschirmfarbe HF schirmt Niederfrequenz- und Hochfrequenzstrahlung ab. Sowohl elektrische Wechselfelder (wie z. B. Wechselspannungen in Geräten, Kabeln und Installationen) als auch elektromagnetische Wellen (wie z. B. von Funksendern, Richtfunk, Radar, Mobilfunk und schnurlose Telefonen) werden abgeschirmt.

Anwendung: Geeignet zur Verarbeitung auf unbehandelten saugfähigen Untergründen wie Putz, Beton, Stein, Gipskarton, Gipsfaserplatten sowie auf Rauhfaser, Papiertapeten, Malervlies und Dispersionsfarben. Ungeeignete Untergründe sind z. B. Leimfarben und Kalkanstriche, Ölfarben, Kunststoff, Metall, Untergründe mit Tapetenleimresten.

Aus Sicherheitsgründen muss der Farbanstrich geerdet werden. Dazu kann im das im Zubehör bestellbare Kupferleitband verwendet werden. Wichtig: Die Erdung darf nur von Fachpersonal ( Elektriker ) angeschlossen werden!

Da die Abschirmfarbe elektrisch leitfähig ist, dürfen unter keinen Umständen stromführende Teile mit der Farbe in Berührung gebracht werden. Bei Nichtbeachtung besteht Lebensgefahr!

  • elektrisch leitfähig
  • bis 40 dB Schirmdämpfung
  • hergestellt aus natürlichen Rohstoffen
  • sehr diffusionsfähig, sd -Wert ~ 0,01m
  • gerucharm, leichter Salmiakgeruch möglich
  • überstreichbar mit den meisten Kreidezeit Wandfarben
  • Farbton: tiefschwarz

Geeignete Werkzeuge: gute Farbrollen mit ca. 1,8 - 2,1 cm Flor und Streichbürsten.

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Vorarbeiten: der Untergrund muß tragfähig, saugfähig, staubfrei, sauber, trocken, fest, fettfrei und frei von durchschlagenden und färbenden Inhaltstoffen sein.

  • Alte Leimfarbenanstriche und andere kreidende, bzw. nicht tragfähige Altanstriche gründlich abwaschen.
  • Lose Altanstriche entfernen.
  • Tapetenleimreste gründlich vom Untergrund abwaschen.
  • Sandende Untergründe gründlich abfegen.
  • Bindemittelanreicherungen und Sinterhaut an Putzoberflächen entfernen.
  • Schalölreste auf Beton entfernen.
  • Lose sitzende Putz-, Mauerteile entfernen und mit artgleichem Material ausbessern.
  • Schimmelbefallene mineralische Untergründe säubern und mit Soda behandeln.

Anstrichaufbau:
Verarbeitungstemperatur mind. 8°C.

1. Grundbehandlung: Alle unbehandelten und saugenden Untergründe (alle Putze, Gipskarton, Gipsfaser) müssen mit grundiert werden.

Dispersionsfarben nicht grundieren aber reinigen. Glänzende Dispersionsfarben zusätzlich anschleifen. Unbehandelte Papiertapeten Rauhfaser und Malervlies können direkt gestrichen werden.

2. Kupferleitband aufkleben: Schutzfolie vom selbstklebenden Kupferleitband abziehen und auf die abzuschirmende Wand aufkleben. Dies sollte in unmittelbarer Nähe zu einer Steckdose geschehen. Mindestens 30 cm auf der Wand befestigen und mindestens 20 cm für den Anschluß an den Schutzkontakt der Steckdose oder einer separaten Erdung übriglassen.

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Jede Wand- und Deckenfläche sollte einzeln geerdet werden. Nach Befestigung das Kupferleitband 1 x separat mit der Abschirmfarbe vorstreichen und trocknen lassen.

 3. Abschirmende Anstriche: Es müssen zwei Anstriche aufgetragen werden. Abschirmfarbe 40 satt, gleichmäßig und ansatzfrei mit Pinsel, Rolle oder Streichbürste auftragen. Das Kupferleitband muß gründlich mit der Abschirmfarbe überstrichen werden.

Der zweite Anstrich geht leichter von der Hand, wenn die Abschirmfarbe 40 mit ca. 5% Wasser verdünnt wird.

Verdünnung: Farbe erst kräftig mit einem Maschinenquirl aufrühren und nur bei Bedarf mit maximal 5% Wasser verdünnen.

Diese Kombinationen liefern gute Ergebnisse:

1 x Streich- und Rollputz (Art. 165-167) und 1 x Kasein Marmormehlfarbe (Art. 105-108)

  oder

1x Vega Strukturfarbe  (Art. 2165-2167) und 1 x Vega Wandfarbe (Art. 2105-2108)

  oder

1 x Sumpfkalkfarbe gefüllt (Art. 886) und 1 x Sumpfkalkfarbe (Art. 888)

  oder

1 - 2 x GekkkoSOL FeinKorn oder 1 - 2 x GekkkoSOL Farbe

  oder

2 x Leimfarbe (Art. 118)

Übertapezieren: Die Abschirmfarbe kann auch mit Tapeten überklebt werden. Dazu die getrocknete Abschirmfarbe vollflächig mit Marmor Faserputz (Art. 947) oder Vega Feinputz (Art. 2947) vorspachteln.  Zum Anbringen der Tapete den Vorgaben des Herstellers folgen.

Reinigung der Werkzeuge: Sofort nach Gebrauch mit Wasser, unter Zusatz einer Seifenlauge ( Marseiller Seife, Art. 220 )

Verbrauch / Reichweite: Auf glatten und normal saugenden Untergründen ca. 150 ml / m² je Anstrich. Auf rauhen und saugfähigeren Untergründen ist mit erheblichem Mehrverbrauch zu rechnen. Für zuverlässige Abschirmung sind 2 Anstriche erforderlich. Genaue Verbrauchswerte sind am Objekt zu ermitteln.

Trockenzeiten: Überstreichbar nach ca. 12 Std., durchgetrocknet nach ca. 24 Std.

Lagerung: Frostfrei, luftdicht verschlossen und unter 25°C lagern. Lagerfähig mindestens 6 Monate.

Entsorgung von Produktresten: Farbreste nicht in das Abwasser geben. Farbreste können im eingetrockneten Zustand in den Hausmüll gegeben werden. Restentleerte Verpackung in die Wertstoffsammlung geben.

Kennzeichnung: entfällt, kein Gefahrgut

Hinweise / Sicherheitshinweise: Während der Verarbeitung Augen und Haut schützen (Schutzbrille, -handschuhe). Bei Augen- bzw. Hautkontakt mit viel Wasser spülen und ggf. (Augen) einen Arzt aufsuchen. Die Farbe besitzt ein außerordentliches Färbevermögen. Nicht zu streichende Oberflächen, insbesondere Glas, Keramik, Metall und Holz vor Produktspritzern schützen, bzw. Produktspritzer sofort mit Wasser entfernen (Gefahr irreversibler Flecken !). Mögliche Naturstoffallergien beachten. Für Kinder unerreichbar lagern !

Ein Abfärben der Abschirmfarbe nach der Trocknung ist normal, sie darf trotzdem überstrichen werden.

Auch wenn Abschirmfarben sehr stark abschirmt und 99,99 % der eintreffenden Hochfrequenzstrahlung absorbiert kann es sein, dass Mobil-, und DECT-Telefone auch nach Verwendung der Abschirmfarbe noch schwach funktionieren.

Die Strahlungsintensität durch beschichtete Wände in Räume hinein ist trotzdem auf ein Minimum reduziert.

Für eine fachgerechte Hochfrequenzabschirmung ist es zudem zwingend notwendig, auch Fenster, Türen und Böden abzuschirmen.

 Die beschriebenen Angaben wurden nach dem neuesten Stand der uns vorliegenden Erfahrungen festgestellt. Wegen der Verarbeitungsmethoden und Umwelteinflüsse sowie der verschiedenartigen Beschaffenheit der Untergründe, muß eine Verbindlichkeit für die allgemeine Rechtsgültigkeit der einzelnen Empfehlungen ausgeschlossen werden. Vor der Anwendung ist das Produkt vom Verarbeiter auf Eignung für den Anwendungszweck zu prüfen (Probeanstrich).

Bei Neuauflage oder Produktveränderung verlieren die Texte ihre Gültigkeit.